Grüße von Nimue
Hallo ihr Lieben,
ich bin‘s, Nimuë, ehemals Merlin, Nimuuu, Mäuschen, Schatz, Knuddelchen, NIMU!!!, Liebling, Käferchen, NEIN!, kleines Raubtier, Stubentiger, Samtpfötchen, lass das Sofa/die Hand/die Zehen/Merlin/den Duschvorhang los, Knuffel und viele andere Nettigkeiten.
Nun bin ich schon fast zwei Monate in meinem neuen Zuhause und wohne mit meinen zwei Dosenöffnern in einer Wohnung, die ich schon voll und ganz erobert und nach meinen Vorstellungen umgestaltet habe.
Am Anfang habe ich mich erstmal unters Sofa verzogen, Zufluchtsort und Rettungsanker an einem fremden Ort, mit fremden Gerüchen und fremden Stimmen…
Schnell habe ich aber gemerkt, dass die Menschen hier ganz in Ordnung sind und das beste Futter der Welt zubereiten! Habe mich dann sehr an den kleineren Dosenöffner, meine grosse Freundin, gehängt und bin ihr auf Schritt und Tritt hinterher gelaufen. Das mache ich auch heute noch oft, kann ja sein, dass sie was Leckeres für mich dabei hat!
Ausserdem darf ich seit der ersten Nacht bei ihr im Bett schlafen, ich drücke mich dann immer ganz eng an sie ran und schnurre wie ein Weltmeister; Sie krault mich dann in den Schlaf, und das ist das Beste überhaupt! Ich habe viele tolle Sachen bekommen, Kratzbäume, Spielzeug, weiche Kissen am Fenster über der Heizung – und kriege so viele Streicheleinheiten, wie ich will.
Am Anfang war ich noch ziemlich mager, trotzdem hat man am Rücken ein kleines Knötchen gespürt. Meine Dosenöffner haben dann irgendwas von Tierarzt und Operation und Kastration gesprochen, habe das nicht so wirklich verstanden, aber hat sich interessant angehört, und so bin ich morgens freiwillig und völlig begeistert in die Transportboxe spaziert. Hätte ich das mal sein lassen und das Weite gesucht…
Stunden später bin ich wieder zu mir bekommen, Rücken und Bauch taten mir weh, das Schlimmste war aber ein grosses Plastikding um meinen Hals, das auch noch mehrere Tage blieb. Ich bin häufig irgendwo dagegen gerannt weil ich die Ausmasse nicht abschätzen konnte, Fressen war schwierig, und vor allem konnte ich mich nicht putzen! Und das, obwohl meine grosse Freundin sagt, ich bin ein kleiner Putzteufel.. tja.. man muss ja sauber sein.
Der Tierarztbesuch hatte dann aber doch noch sein Gutes, sie haben endlich erkannt dass ich eine Katze bin und kein Kater!! Dass die das nicht schon viel früher bemerkt haben ist richtig beleidigend, ein Kater könnte nie so elegant, so grazil, so anmutig und schön sein wie eine Katze!
Ich bekam dann einen neuen Namen, Nimuë, aus der Legende Merlins entnommen. Genau wie die Sagenfigur mag auch ich Wasser sehr gerne, finde es toll damit zu spielen, habe schon den ganzen Korridor geflutet! Und dann patschnass ins Bett zu Frauchen zu hüpfen und mich ranzukuscheln, das macht richtig Spass. Auch mit dem Kragen war ich solidarisch, habe ihn ihr jede Nacht ins Gesicht gedrückt, sie sollte schliesslich auch was davon haben..! Irgendwann kam dann das Ding zum Glück wieder weg.
Dafür kam mein Dosenöffner eines Abends nicht nach Hause, erst mehrere Stunden später, ich habe mich fuuuuurchtbar gelangweilt!
Als dann endlich die Türe aufing, bin ich hin um sie wie jeden Abend in Empfang zu nehmen – aber da war ein komischer Geruch… eine fremde Katze! Ich wollte gleich mal gucken, aber der Eindringling wurde ins Büro – in MEIN Büro mit MEINEM Kratzbaum und MEINEN Fenster-Heizungsschlafplätzchen und MEINEN Lemmingen gebracht und die Türe zugemacht. Phuuuuu.. ein ganz schön hartes Stück.
Und dann sollte ich noch Nachtessen… habe nicht viel runtergebracht, die Aufregung war zu gross. Weil ich soooooo neugierig war, durfte ich dann bald mal zu dem grossen, weissen Bären (der heisst jetzt übrigens Merlin).
Anfangs fand ich ihn etwas doof, schliesslich ist er ungefragt in mein Revier gekommen. Habe ihn dann nicht aus den Augen gelassen, und zwischendurch mein gefährlichstes Fauchen hören lassen um klar zu machen ,wer hier der Chef ist!
Am nächsten Tag hat meine grosse Freundin uns dann aneinandergekuschelt auf dem Bett gefunden… naja… man ist ja nicht so. Jetzt habe ich auch tagsüber endlich jemanden zum Spielen, Merlin ist jetzt nicht mehr so doof wie am Anfang.
Wie ihr seht – oder lest – geht es mir hier richtig gut.
Vorbei sind die Zeiten voller Schmerz, Angst und Verzweiflung, wo ich nicht wusste wo ich hingehöre, niemanden hatte der mich richtig lieb hat. Vorbei sind auch die Zeiten voller Hoffnungen und Enttäuschungen, als ich jeden Tag darauf gewartet habe, dass mich vielleicht jemand abholt und zu sich holt, an ein warmes, kuschliges Plätzchen.
Ich habe viel erduldet in meinem kurzen Leben, bin gezeichnet vom täglichen Kampf auf der Strasse. Aber ich habe diesen Kampf gewonnen.
Ich habe meine Menschen gesucht und gefunden, habe mich in ihre Herzen geschlichen und ihnen meins geschenkt. Sie sind für mich da, und ich werde für sie da sein wenn sie es brauchen. Ich bin jetzt in Sicherheit. Ich bin Zuhause.
Nimuë
Anmerkung vom Dosenöffner:
Ich möchte euch, liebe PHU, und ganz besonders dem Team der Swiss Ranch für alles danken, was ihr für meinen kleinen Schatz getan habt. Mit Nimuë habe ich eine ganz besondere Samtpfote bekommen, die aber nur dank der Fürsorge und Aufopferung der Menschen in Ungarn überhaupt erst überleben konnte. Herzlichen Dank