Vajk
Alles begann damit, dass mein Lebensgefährte den Wunsch äußerte, dass unsere Kimmi (8 Jahre) später nicht als Einzelhund gehalten werden sollte. Da Bonni (14,5 Jahre) ist, mussten wir uns mit dem Gedanken vertraut machen, dass sie vielleicht nur noch ein paar Monate bei uns ist. Wir einigten uns darauf, dass es ein Hund aus dem Tierschutz sein sollte. So fing ich an im Internet die Tierheime im Umkreis abzusuchen, aber wir wollten ja einen Hund der es noch nie im Leben schön gehabt hatte, halt einen richtig armen Tropf.
Irgendwann kam ich auf die Seite Belgier in Not, dort war Monti, ein Malinoi, gemoppt und zerbissen von den anderen Hunden. Ich klickte Monti an und kam auf die PHU-Seite. Dort machten wir uns erstmal schlau was für ein Verein das ist, wo kommen die Hunde her, wie läuft alles so ab?
Wir schrieben dann Montis Vermittlerin an, die uns mitteilte das Monti mit Katzen nicht klar kam (er hat Sie zum fressen gern). Wir waren danach sehr geknickt, da wir ihn nicht nehmen konnten(wegen unseren 2 Katzen). Aber es waren noch sooooo viele andere arme Geschöpfe die auch ein Zuhause brauchten!
Es sollte ein Rüde sein und mittelgroß, also klickten wir Rüden über 50cm an. Von den Hunden nahmen wir vier zur Auswahl, aber wen sollten wir nehmen? Wie entscheiden? Aussehen? Alter? Charakter? Es war sehr, sehr schwer zu entscheiden!! Mein Interesse viel direkt auf Vajk, sooo ein süßes Gesicht, abstehende Ohren, eine unscheinbare Farbe in Grau-braun und er saß schon eineinhalb Jahre dort!!!
Mein Freund konnte sich schnell mit mir einigen. Er ist es!!!
Schnell eine E-mail an Daniela Bansche geschickt und gewartet. Am nächsten Tag kam die Antwort, ja Vajk ist noch zu vermitteln, sie wollte in Ungarn anrufen, um weiteres zu erfahren z.B. Gesundheitszustand usw. Die Zeit drängte, es war schon mitte November und Vajk sollte auf jedenfalls am 8. Dezember mitkommen denn er sollte sein erstes tolles Weihnachtsfest bei uns erleben.
Frau Bansche tat mir richtig leid, da ich jeden zweiten Tag anrief um zu wissen wie es weiter geht, ob er nun kommt, wann die Vorkontrolle ist usw. Frau Bansche war toll, sie konnte mich jedes Mal beruhigen und hat uns Schritt für Schritt erklärt wie es weiter geht (Danke!). Und endlich kam die Vorkontrolle.
Da ich an diesem Tag eine Weiterbildung hatte, saß ich auf heißen Kohlen und sagte meinem Chef, dass ich noch einen ganz wichtigen Termin um fünfzehn Uhr hätte. Er lies mich dann auch nach Hause gehen.
Mein Freund und Petra Ulbricht- Sauerwald saßen schon beim Kaffee. Sie hat uns dann ganz doll aufgeklärt, was alles sein kann, das der Hund evtl. große Angst hat, meistens kennen sie keine Leinen, Treppen, sind nicht Stubenrein, könnten spez. Würmer haben, ob sie Katzen mögen (bei über 250 Hunden kann man das kaum testen).
Aber wir wussten, dass wir ein Überraschungsei übernehmen, unsere zwei anderen Hunde kamen auch über Umwege zu uns, und wir sind Menschen die nicht so schnell aufgeben und kein Tier abgeben! Frau Bansche rief am nächsten Tag an, alles okay, Vajk kommt am 8.12. mit!!! Große Aufregung und Freude!
Mein Freund kaufte schon mal eine Schleppleine, neues Halsband (den Rest hatten wir noch). Endlich Samstag, gegen 16 00 Uhr los gefahren um ja pünktlich zu sein, es könnten ja Stau, Schnee und glatte Strassen kommen!! Wir wollten Ihn in Kirchheim abholen, dort an gekommen wurde bei meinem Freund die Aufregung so groß, das er bei Kälte mit Pulli hin und her rannte.
Trotz mehrmaligen Hinweises standen wir auf dem falschen Parkplatz, eine der Fahrerinnen rief dann an (Manja) und sagte " hier sitzt ein weinender Vajk und möchte abgeholt werden". Panik!!!
Noch mal die verkehrte Seite angefahren, dann endlich gefunden. Wir haben uns begrüßt, Vajk aus der Box geholt und der arme Kerl wusste gar nicht was jetzt los ist. Er hat dann schnell Pippi gemacht und Manja ein schönes Foto. Ich habe mich auf die Rückbank gesetzt (falls er Panik bekommt) und ab ging`s nach Hause. Vajk hat fast die ganze Fahrt über geschlafen!! In Kürten an gekommen hat Herrchen uns am Wald raus gelassen und hat Kimmi und Bonni geholt.
Unsere Giftnudel hat Ihn erstmal voll an gemacht, aber Vajk war cool, hat sich weg gedreht und Kim stehen lassen. Damit war der Fall gegessen. Wir sind dann bei -8 Grad noch eine kleine Runde durch den Wald und dann gemeinsam nach Hause. Dort angekommen, die bange Frage "was macht er bei den Katzen"??? Tür auf und wer saß da? Caddy!! Mauz, Mauz mir blieb fast das Herz stehen.
Uns was macht Vajk? Katzen toll, schlapp, schlapp. Herrchen und Frauchen hatten Pippi in den Augen. Wir sind dann mit ihm die mittlere Etage und Dachgeschoss hoch um alles kennen zu lernen, und Vajk hat alles ab geschnüffelt aber ohne hektisch zu sein. Treppen hoch kein Problem aber runter, also tragen.
Eine Stunde später rannte er dann die Treppen alleine hoch und runter. Die Hunde bekamen noch etwas zu fressen und dann ging es ab nach oben zum schlafen. Vajk hatte eine Decke bei mir am Bett wo er sich auch brav niederließ. Für mich war die Nacht sehr kurz da ich um fünf Uhr aufstehen musste (Arbeiten) aber vorher mussten Hundehäufchen weg gemacht werden.
Es dauerte acht Tage bis er Stubenrein war. Im großen und ganzen haben wir einen tollen, liebenswerten, verschmusten Hund bekommen, natürlich hat er seine Macken (Schuhe zerkaut, alle Stofftiere besitzen keine Nasen und Augen mehr, er springt aus dem Stand über den Gartenzaun, der 1,10m hoch ist, und vor vielen Dingen hat er noch Angst). Aber wir haben einen dreijährigen Welpen bekommen und wir sind das Risiko eingegangen und werden dafür jeden Tag aufs neue mit liebe überschüttet!
Alles andere wird sich ergeben wenn man genug Geduld, Gefühl und Zeit mitbringt!!! Liebes PHU- Team danke für Eure Hilfe, hier und auch in Ungarn (Gabor und sein Team) macht weiter so, damit viele tolle Hunde ein schönes Plätzchen finden, wir würden jeder Zeit wider einen Ungarn aufnehmen!!!!!!!!
Liebe Grüsse Katja, Michael und all unsere Tiere