Vermittlungen und Baltazár
Liebe Tierfreunde,
erinnern Sie sich noch an die Katzenbabys, die im Juni im Strohlager des Tierheimes gefunden wurden?
Drei von ihnen wurden bereits vermittelt und erfreuen Ihre Besitzer. Die zwei übriggebliebenen quitschfidelen Katzenkinder können nun im Gehege herumtollen und klettern. Sicher werden auch Sie bald ein Zuhause finden.
Auch die vier Hunde-Rabauken aus dem Außengehege sucht man nun zum Glück vergeblich. Für alle Vier wurde bereits ein guter Platz gefunden.
Die Hundebabys, die sich dank aufopferungsvoller Pflege prächtig entwickelt haben, sind nun gechipt, geimpft und purzeln munter übereinander und umeinander. Sie fühlen sich offenbar total wohl in ihrem Dasein und warten nun nur noch auf Herrchen und/oder Frauchen, dem sie ein Begleiter für´s Leben sein wollen.
Da sich die frechen kleinen Bärchen ausgesprochen herzig präsentieren mit ihrer interessanten Zeichnung und den schicken Masken, sieht die Zukunft zumindest für diese liebenswerten Strolche durchaus positiv aus.
Nur bei Baltazar muss es heißen: bisher noch nichts Neues. Er entwickelt sich, es geht täglich ein Stückchen voran – aber sehr langsam. Zu tief sind die Wunden, die man seiner empfindsamen Seele zugefügt hat. Das braucht Zeit zum Heilen. Und wie wir alle wissen, gibt es auch Wunden, die nie verheilen.
Lasst uns gemeinsam für Baltazar hoffen, dass er seinen Weg finden wird, seine Angst überwinden lernt und irgendwann ein glücklicher Hund in einer liebevollen Familie sein darf.
Ein besonderer Fall ist auch Narkán.
Diese Geschichte ist zum Schmunzeln, auch wenn sie Anfangs nicht so glücklich beginnt. Narkán ist ein etwa 5-jähriger, total goldiger aber bulliger, recht großer kastrierter Rüde, der vor 2 Jahren erfolgreich vermittelt wurde. Im Mai diesen Jahres brachten ihn seine Besitzer wieder zurück ins Tierheim. Sie mussten sich von ihm trennen, da sie dem Temperament des starken Tieres nicht gewachsen waren. Wenn man die Bilder von Narkán anschaut, begreift man, dass er nicht der richtige Familienhund für ein Ehepaar in den Achtzigern ist. Schweren Herzens mussten sich die alten Leutchen von Narkán trennen, der erst einmal die Welt nicht mehr verstand.
Aber das Schicksal meinte es gut mit ihm. Nur zwei Monate verbrachte er erneut im Tierheim, bevor er wieder - und nun hoffentlich endgültig – zu einer Familie umziehen durfte.
Es erschien ein Mann mit zwei Kindern, die sich einen Hund aussuchen wollten. Narkán kam in die engere Wahl, aber es fiel noch keine Entscheidung. Eine Woche später erschien der gleiche Mann mit zwei anderen Kindern. Auch bei dieser Besichtigung war Narkán unter den Favoriten. Beim dritten Besuch des Mannes bracht er wieder die gleichen Kinder mit wie beim ersten Besuch. „Ja, erklärte er, „die Frage, für welchen Hund wir uns entscheiden, wurde heftig diskutiert, und diese beiden sollen nun die Entscheidung für alle anderen treffen.“ Höfliche Gegenfrage: was genau bedeutet „für alle andern“? „Na, für alle 13.“ Moment mal - richtig gehört? Ja!
Die Familie hat tatsächlich 13 Kinder. Eigene Kinder und Adoptivkinder - 13 Spielgefährten im hundegeeigneten Alter - ein Paradies für den aktiven und lauffreudigen Narkán. Nun wird es ihm bestimmt nicht mehr langweilig und die Kinder und Jugendlichen in der Großfamilie sind begeistert von dem weiteren Familienmitglied. In so einem „Rudel“ findet bestimmt jeder seinen Platz.
Wir freuen uns für Narkán, dass er nur wenige Wochen im Tierheim verbringen musste und nun auf dem Weg in eine glückliche Zukunft ist. Man darf nun gespannt sein, was sich in den nächsten Wochen hier in unserem Tierheim noch so alles tut…Schaut mal wieder rein!
Ihr/euer Pfotenhilfe-Ungarn-Team