Grüße von Mogli und Wilma
Heute möchten wir uns melden, nachdem wir zwei Mal als Pflegeeltern versagt haben.
Im Juli 2012 mußten wir unseren 18jährigen Lupi hergeben, was für uns sehr schmerzhaft war.
Wir wollten keinen Hund mehr. Obwohl Lupis Hinterbeine gelähmt waren und er einen Rolli hatte, hatte er doch unser Leben ausgefüllt und alles hatte sich um ihn gedreht. Jetzt war unsere Wohnung still und wir hatten plötzlich viel Zeit. Also gingen wir zu unserem heimischen Tierheim und begannen Hunde auszuführen.
Wir hatten dort unsere Patenhunde, die wir betreuten und dann ins neue Zuhause verabschieden mußten.
Irgendwann beim Surfen im Internet war ich auf der Seite der Pfotenhilfe Ungarn gelandet. Von da an war das unser abendliches Fernsehprogramm. Wir entschlossen uns einen Pflegehund passend zu uns und unserer Wohnung aufzunehmen. Also klein.
Auf dem Rückweg von unserem Urlaub steuerten wir, bei 28 Grad gegen 16.00 Uhr den Rastplatz Bayrischer Wald an. Unser Tierheim hatte zudem zugesagt, einen Hund mit aufzunehmen. Also erwarteten wir Julius, unseren Pflegehund, und Malibu, eine Hündin, die keine anderen Hunde mochte und schon lange in einem Einzelzwinger saß. Endlich kam der Bus an und wir waren sehr aufgeregt und froh. Unsere Boxen waren für Malibu zu klein, so daß Julius unter strengen Sicherheitsvorkehrungen quitschend im Laderaum verschwand und Malibu glückselig auf dem Rücksitz hin und herhüpfte.
Sie war sehr aufgeregt, hielt ihre Nase in den Fahrtwind, der durch einen Fensterspalt hereinkam. Sie hatte auch ein dickes Fell und zuhause sahen wir auch fast aus wie Malibu, da die Haarbüschel nur so um uns herumflogen. Zudem bekamen wir viele Küßchen von Malibu. Malibu kam dann also ins Tierheim, wo sie gleich liebevollst empfangen wurde und auch nach 2 Wochen bereits ein neues Zuhause gefunden hatte.
Dann holten wir den kleinen Julius aus seinem Transportkorb und stellten fest, dass wir einen kleinen Schlawiner erwischt hatten, der uns seitdem ordentlich auf Trab hält. Er war genau 1 Stunde Pflegehund, da wollten wir ihn schon nie mehr hergeben. Er hält uns also ordentlich auf Trab.
So, dann kam der lange kalte Winter 2012/2013. Nach wie vor ging ich die Liste der zu vermittelnden Hunde durch und freute mich, wenn wieder ein voller Bus nach Deutschland kam. Nachdem es so furchtbar kalt war beschlossen wir, einen weiteren "Pflegehund" aufzunehmen, damit einer weniger friert. Aber wir versprachen uns gegenseitig "ein Pflegehund". Also wählten wir Wilma aus, ein Mädchen das eher schüchtern wirkte und schon 2 Jahre im Zwinger saß. Wieder auf zum Rastpaltz Bayrischer Hof.
Da kam Wilma, stinkend, mit Herzrasen, saß sie auf meinem Schoß. Nach 10 Minuten lag ihr Kopf auf meiner Schulter und sie war ganz ruhig. Erst gab es etwas Ärger mit Julius den wir umbenannt hatten in Mogli.
Aber die zwei harmonierten sehr bald miteinander und Wilma paßt jetzt auf Mogli auf und hat ihm ein paar Manieren beigebracht. Wilma wurde wegen ihrer Schönheit sehr bewundert und wir erzählten allen uns symphatischen Menschen, dass Wilma ein Pflegehund wäre und ein festes Zuhause suchen würde.
Allerdings ist Wilma kein ganz so einfacher Hund. Sie hat sich sofort sehr stark an uns gebunden und auch ihr Mogli sollte immer da sein. Aber sie ist trotzdem sehr vorsichtig und sensibel. Eine falsche Handbewegung von Fremden reicht aus um sie in Panik zu versetzen. Kinder sind auch ein Problem, aber wenn sie sie näher kennt, werden sie geliebt. Tja und dann die Katzen.
Wilma wäre der größte Katzenjäger in der Stadt, da vergißt sie auch, dass am anderen Ende der Leine noch jemand hängt. Wir hatten trotzdem die eine oder andere Anfrage, aber es hat nie gepaßt. Im Oktober kam dann tatsächlich eine total passende Anfrage für Wilma, sie war die Nummer 1 für die Interessenten. Da sollte Wilma doch ganz weit weg von uns ziehen. Plötzlich war uns klar, dass wir es sehr wohl aushalten müßten, aber Wilma? Unsere sensible Katzenjägerin?! Wir haben jetzt 2 Hunde.
Zu sehen wie einem Hund das Herz aufgeht und die Angst weicht, ist großartig. So schnell werden wir das nicht mehr erleben, da unseren Kapazitäten ausgeschöpft sind.
Wir verfolgen aber die Geschehnisse in Ungarn und versuchen mit anderen Mitteln zu unterstützen.
Alles Liebe für die zurückgebliebenen Hund und Ihre Pfotenengel. Wir drücken die Daumen und hoffen, dass die Menschen irgendwann weniger egoistisch werden.
Alles Liebe
Maike, Robert, Mogli und Wilma
und schöne Grüße von Malibu