Aktuelle Meldung
Soooo viele Menschen und all diese Beine…
In ein paar Tagen ist es wieder soweit: die Weihnachtsmärkte öffnen!
Für uns Menschen ist das jedes Jahr ein vorweihnachtliches Highlight. Viele besuchen den ein oder anderen Weihnachtsmarkt und genießen die gemütliche Stimmung, die Gerüche, die Lichter, all die Leckereien, einen Punsch oder einen Glühwein. So ein Weihnachtsmarkt tut häufig der Seele gut und ist ganz wunderbar… für uns Menschen.
Aber was ist mit unseren Vierbeinern, die wir ab und zu auch mitnehmen?
Ich weiß, dass mein Hund ein solches Gedränge überhaupt nicht mag und deshalb bleibt er Zuhause. In den vergangenen Jahren habe ich häufig Hunde auf den Weihnachtsmärkten gesehen, die sich ebenfalls sichtlich unwohl fühlten und einer von ihnen hat mir seine Erfahrungen vom letzten Weihnachtsmarkt geschildert:
Eigentlich dachte ich, wir gehen ne gemütliche Runde spazieren, aber nun sind wir hier in einer total belebten Gegend gelandet… viele Menschen… und alle laufen in die gleiche Richtung… was ist denn los?
Boah, mein Mensch, wo sind wir denn hier hingeraten? Das ist ja ein totales Durcheinander! Komm, lass uns hier ganz schnell wieder verschwinden und einen ganz großen Bogen darum machen!
Hey Du, hörst Du mich nicht? Ich möchte hier nicht hin! Lass uns gehen!
Neee, er hört mich nicht…, ist ganz begeistert von all dem Rummel! Unglaublich! Immer mehr Menschen, immer mehr von diesen kleinen Häuschen... was ist das hier?
Hallo Mensch: siehst Du das denn nicht? Ich kann hier gar nicht ausweichen… ich kann mich ja hier meinen Artgenossen gegenüber gemäß Hunde-Manier überhaupt nicht freundlich zeigen! Dafür müsste ich nämlich in einem Bogen auf andere Hunde zulaufen… Aber das ist ja hier überhaupt nicht möglich!
Da kommt auch schon einer von uns… was soll denn der jetzt von mir denken? Ich muss ja direkt auf ihn zu… mein Gott, das gleicht ja einem Frontal-Angriff…
Ach, Du lieber Himmel… aber ich kann doch nicht anders… und er auch nicht!... oh nein… das ist ja ganz schön stressig… oh, oh… für den anderen Hund auch… oh, oh… gleich geht`s hier rund… und schon ist es passiert: wir kläffen uns an… können uns gar nicht mehr beruhigen… jedenfalls nicht, solange wir uns so dicht begegnen müssen!
Und was ist mit den dazugehörigen Menschen? Die haben jetzt, glaube ich, gar nicht verstanden, was hier passiert ist… bemühen sich nur, schnell aus der Situation raus zu kommen und weiter zu gehen…
Überall riecht es hier gut… und hier liegen extrem viele Leckerchen auf dem Boden rum… Würstchen, Pommes, jede Menge süße Sachen … überall – eigentlich ein Paradies, wenn nur nicht all die Menschen wären… Im Vorbeigehen versuche ich ganz schnell, den einen oder anderen Happen zu erwischen!
Und schon gibt’s wieder Mecker von meinem Menschen… dabei ist das sooo ein tolles Angebot hier!
Mein Mensch versteht mich überhaupt nicht: ich will doch nur mal schnell „Beute machen“… sowas lässt man sich doch nicht entgehen!
So eine tolle Beute! Ich hab sie gefunden, mein Mensch läuft ja daran vorbei! Und nun lässt er mich nicht… eigentlich könnte er stolz auf mich sein…?!? Das verstehe jetzt wieder einer…
Ich jedenfalls finde es total doof, solche leckeren Dinge einfach liegen zu lassen… und da! Schau Dir das an: jetzt nimmt’s der kleine Schwarze da drüben… ppffffhhhh
Und immer hab ich noch nicht kapiert, was hier eigentlich los ist… es ist so laut und sooo eng!
Jede Menge Menschen mit großen Tassen in der Hand… manche trinken auch aus Gläsern... viele Kinder sind da… viele haben ganz große Augen… und Groß und Klein hat was zu Essen in der Hand! Schau da vorne, da fällt schon wieder was runter… und schon wieder darf ich nicht hin…
Oh je… hier wird es nun noch enger, ach du meine Güte… nur noch Beine, überall Beine…
Ich kann überhaupt gar nicht mehr sehen, was sich um mich herum abspielt… und fühle mich hier gar nicht wohl…
Guck Dir das mal an: da wird so ein kleiner weißer Artgenosse auf dem Arm getragen! Was ist das denn? Das geht ja gar nicht! Aber der sieht wenigstens was…
Ach Du meine Güte… da fasst ihn ja einfach so einer im Vorbeilaufen an… ich glaube, das ist für den kleinen Weißen ein völlig fremder Mensch! Das ist ganz schön respektlos! Der hat wahrscheinlich gar keine Ahnung, dass er gerade die Toleranz-Grenze von einem Hund, auch wenn er klein und weiß ist, überschritten hat… nur weil der Kumpel relativ relaxt ist, ist das hier gut gegangen! Könnte aber bei einem anderen Hunde auch ins Auge gehen!
So, jetzt bleibt mein Mensch erst mal stehen, vielleicht wird es ja jetzt ruhiger…
Oh nein, was macht der denn jetzt schon wieder? Er beugt sich ganz tief hinein in dieses komische kleine Haus und beginnt ein Gespräch mit der netten Dame… das glaubst Du doch nicht! Ist der lebensmüde? Wenn jetzt hier vorne was passiert… der kriegt ja gar nix mehr mit…
Jetzt muss ich hier wieder alles regeln… eigentlich ist das ja sein Job, so sagt er jedenfalls… aber hier sieht man es doch schon wieder: ich kann mich einfach nicht darauf verlassen, dass er seinen Job ernst nimmt, geschweige denn zuverlässig ausführt…
Oh je, da schon wieder ein Artgenosse… kommt zwischen all den Beinen direkt auf mich zu… vorsichtshalber schon mal groß machen, aufrichten und schon mal direkt klar machen, wem dieser halbe Quadratmeter Platz hier gehört: nämlich mir! Bluff, bluff!
Der andere Hund bellt zurück, mein Mensch erschrickt… und jetzt, Du glaubst das ja nicht! Jetzt rügt mein Mensch mich auch noch: „Nein!“ „Lass das!“ „Komm hier!“ und zerrt an der Leine…
Dabei hat er doch mal wieder nicht aufgepasst und ich doch nur seinen Job gemacht… verstehe ich nicht, dass ihm das nicht passt… Also echt! Schön finde ich das nicht… erst sichere ich das Rudel, was ja eigentlich seine Aufgabe wäre und nun meckert er mich auch noch an… Mann, Mann, Mann…
Wir laufen, naja, schleichen ein paar Meter weiter und schon trifft mein Mensch Freunde… ach, Mann, nicht schon wieder stehen bleiben! Ihr wisst es ja schon: er hört mich nicht!
Irgendeiner holt ein ganzes Tablett voller Tassen und Gläser, die verteilt werden, alle reden und lachen und mein Mensch vergisst mich schon wieder. Und er passt auch schon wieder nicht auf uns auf. Ich stehe hier in einem totalen „ Verkehrs-Chaos“, wie soll ich das denn regeln? Von allen Seiten kommen hier Menschen - große, kleine…, Hunde – große, kleine… und mein Mensch nimmt nix von alledem wahr…
Ich versuche, irgendwie eine halbwegs sichere Position zwischen den Freunden von meinem Menschen zu finden… das ist aber völlig unmöglich… boah, Mensch, siehst Du es denn nicht? Wie kann man denn so blind sein? Ich habe meine Rute schon bis unter den Bauch eingezogen … ich habe Angst! Und ich will nach Hause…
Ich hab keine Ahnung, was das hier für ein Menschengewühl ist, ich weiß nur, dass ich hier weg will! Ich fühle mich überhaupt nicht wohl und ich bin total gestresst hier. Aber am allerschlimmsten finde ich, dass mein Mensch so beschäftigt ist, dass er gar nicht merkt, wie es mir geht!
Mir ist kalt… ich habe Stress… ich will zurück nach Hause in mein Körbchen… ich will endlich wieder meine Ruhe und Sicherheit haben! Hoffentlich wird meinem Menschen jetzt auch ganz schnell gaaaaanz kalt, so dass wir endlich hier verschwinden können!
Ich habe ein paar Hunde gesehen, denen schien das Ganze nix auszumachen, aber viele meiner Kumpels hatten ebenfalls Stress und wenn wir hätten wählen könnten, hätten wir einen kleinen Spaziergang und dann Relaxen im Körbchen vorgezogen!
Ich möchte jedenfalls nie wieder in ein solches Gedränge! Bitte, lieber Mensch, lass mich bitte beim nächsten Mal einfach Zuhause.
Pfotenhilfe Ungarn Team
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